Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 2019-07-15 - 15.07.2019

Hass-Kundgebung in Rosenheim stößt auf breite Ablehnung

Hunderte Rosenheimer*innen demonstrieren gegen rechte Hetze

Mehrere hundert Menschen protestierten am Samstag, 13.07. lautstark in der Rosenheimer Innenstadt gegen eine Kundgebung des mehrfach vorbestraften Münchener Hassredners Michael Stürzenberger. Auf Transparenten, in Sprechchören und in Redebeiträgen wurde rechten Parolen eine klare Absage erteilt.

Über 40 zivilgesellschaftliche Organisationen, darunter Kirchen, Parteien, Gewerkschaften und verschiedene Vereine, bezeichneten in einem gemeinsamen Aufruf Stürzenbergers antimuslimische Hetze als "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" und als "große Gefahr für unser Zusammenleben". In dem gemeinsamen Aufruf riefen sie dazu auf "rechten Hetzern wie Stürzenberger und Co." zu zeigen, "dass sie auch in Rosenheim unerwünscht sind".

Viele Rosenheimer folgten dem Aufruf von "Rosenheim nazifrei" und so wuchs die von den Jusos angemeldete Demo, welche am Bahnhof mit 350 Menschen startete, auf zeitweise 500 Personen an. Übertönt durch den lautstarken Protest war von den stundenlangen Hassreden Stürzenbergers meist nichts zu vernehmen. Applaus bekam er nur von eineigen wenigen Anhängern, die z. T. durch eindeutig rechtsextreme T-Shirt-Motive1 ihre menschenverachtende Gesinnung offenkundig zur Schau stellten.

Uner den hunderten Gegendemonstrant*innen befand sich auch die Europaabgeordnete Maria Noichl. In einer emotionalen Rede kritisierte sie die rechte Hetze und zeigte sich erfreut über die Beteiligung der Jugend und der breiten gesellschaftlichen Unterstützung für die Demonstration. Ähnlich argumentierte der Gewerkschaftssprecher Andreas Salomon. In seiner Rede für den DGB bezeichnete er Stürzenbergerals einen "Hassprediger" und "Scharfmacher", der zu denjenigen gehöre, "die den Boden bereiten für die nackte, brutale Gewalt, der Hass und Zwietracht sät, der Misstrauen schürt und Feindbilder aufbaut". Die Meinung vieler Demonstrant*innen dürfte auch die Attac Aktivistin Judith Amler getroffen haben, als sie in ihrem Redebeitrag betonte: "Wir schauen nicht nur hin, wir sind auch entschieden, nicht zuzuschauen wenn Mitmenschen von uns beleidigt, bedroht und angegriffen werden".

 

Pressemeldung: Florian Leckl

 

 

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z. B. mit der Aufschrift "Germane" oder "Ein Volk steht auf ein Sturm bricht los" (belegt durch ein Bild von Endstation Rechts - https://pbs.twimg.com/media/D_WsdW_XkAA4e2b.jpg). Angemerkt zum letzten T-Shirt Spruch sei, dass dieser an die berüchtigte Sportpalast Rede von Joseph Goebbels vom 18. Februar 1943 angelehnt sein dürfte. Im Wortlaut endete Goebbels Rede: "Nun, Volk, steh auf und Sturm brich los!"

 

 

 

 

Gegendemo Ro 13.07.19

DGB


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